
Transkript
Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?
Hör auf dein Bauchgefühl. In meiner Jugend habe ich mich versucht anzupassen und im Nachhinein sage ich, man muss sich nicht anpassen. Man soll so leben, wie man möchte. Man soll auf sich hören, nicht anderen gefallen, sondern sich gefallen. Ich bereue es, dass ich keine weiteren Sprachen gelernt habe außer Englisch, beziehungsweise ein Jahr Französisch hatte und Französisch abgewählt habe. Mein Rat ist, lernt Sprachen, mit Sprachen kommst du weiter. Mein letzter Rat wäre, bevor du anfängst zu arbeiten, genieße das Leben erst einmal. Reise, mach ein Auslandspraktikum oder ein Auslandsjahr. Lern Sprachen und genieß einfach erstmal deine Freizeit.
Was steht auf Deiner Visitenkarte?
Auf meiner Visitenkarte steht Pierre Kleinfeld, Fachangestellter für Arbeitsförderung mit dem Schwerpunkt Fachkraft für Leistungsgewährung im SGB II. Ich arbeite im Jobcenter Hildesheim.
Was ist das Coolste an Deinem Job?
Das Tollste an meinem Job ist die Zusammenarbeit mit den Kollegen. Noch wichtiger ist, es gibt mir eine Bestätigung, wenn ein Kunde vor mir sitzt, der wirklich Probleme hat. Der seinen Lebensunterhalt nicht sichern kann und teilweise auch vor einem weint. Wenn man dem geholfen hat und er sagt, wie vor zwei Wochen: "Herr Kleinfeld, Sie sind der Beste, Sie haben mir super gut geholfen." Dann strahle ich und der Kunde strahlt auch. Das ist das Schönste daran, wenn beiden Seiten geholfen wurde.
Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?
Die Einschränkungen im Job sind, dass wir ein sehr schwieriges Kundenklientel haben. Da geht es wirklich ums Überleben. Ich glaube, das Allerschwierigste ist, wenn ich eine Mutter vor mir sitzen habe im Büro, gerade auch zu Weihnachten, und sie mir erzählt, sie kann ihren Kindern keine Weihnachtsgeschenke kaufen. Da kann ich leider nichts machen, weil wir an die Gesetze der Bundesrepublik gebunden sind. Ich kann nicht einfach sagen: "Sie kriegen von mir 150 Euro extra, damit Sie Ihren Kindern Weihnachtsgeschenke kaufen können." Das sind die Gesetze, die ich ausführen muss. Das ist oft hart, weil es Kinder sind, die betroffen sind. Da können wir leider nichts machen.
Worum geht es in Deinem Job?
Die Bundesagentur für Arbeit sichert den Lebensunterhalt von Menschen, die nicht arbeiten, beziehungsweise, die arbeiten und ihren Lebensunterhalt nicht selbst decken können. Ich arbeite im Jobcenter Hildesheim, meine Aufgaben sind es, die Anträge zu bearbeiten. Die Anträge, die meine Kollegen bearbeiten, auch zu prüfen. Ich sorge dafür, dass die Leistungen ausgezahlt werden, nachdem ich das sachlich und rechnerisch geprüft habe. Es ist ein bisschen kompliziert, aber das geht. Unter anderem bewillige ich auch Darlehen für Menschen, die zum Beispiel Mietschulden bei ihrem Vermieter haben. Wenn sie eine fristlose Kündigung bekommen, zahlen wir die Schulden beim Vermieter, damit sie ihre Wohnung nicht verlassen müssen. Mein typischer Arbeitsalltag ist, ich komme ins Büro, verschaffe mir einen Überblick, was heute zu tun ist. Ich sichte die Post, die ich bekommen habe, von bestimmten Bürgerinnen und Bürgern. Ich bespreche mich mit meiner Teamleitung, bespreche mich auch mit meinem Mini-Team. Als Sachbearbeiter hat man ein Mini-Team, das man auch führt. Dann bearbeite ich die Anträge und spreche vormittags noch mit Kunden. Vormittags haben wir geöffnet. Wenn Kunden kommen und sagen, sie haben kein Geld mehr, sie brauchen dringend etwas zum Essen, dann werden wir entweder Bargeld oder einen Gutschein aushändigen, damit sie in den Supermarkt gehen können und sich Lebensmittel kaufen können. Das ist ein typischer Arbeitstag für mich. So geht jeder Tag. Es ist interessant, weil man jeden Tag neue Kunden und neue Probleme kennenlernt, aber auch große Schicksale sieht. Das fällt oft nicht leicht.
Wie sieht Dein Werdegang aus?
Ich bin in Hannover geboren, bin dort auch zur Schule gegangen, bin auf die Höhere Handelsschule gegangen. Von dort aus habe ich meine Ausbildung angefangen bei der Bundesagentur für Arbeit. Nach der Ausbildung habe ich meinen ersten Einsatz in einem Jobcenter gefunden. Ich habe dort in der Leistungsabteilung und in der Eingangszone gearbeitet. Zwischendurch bin ich dann in die Regionaldirektion gegangen, das ist eine übergeordnete Dienststelle bei uns in der Bundesagentur und habe dort im Kundenreaktionsmanagement gearbeitet. Das ist so eine Art Beschwerdemanagement, wo man viel mit dem Deutschen Bundestag zu tun hat, mit einem Bundesministerium. Danach bin ich in die Zentrale gegangen und habe dort an einem Projekt mitgearbeitet. Ich bin seit einem halben Jahr jetzt im Jobcenter Hildesheim als Fachkraft für Leistungsgewährung zuständig.
Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?
Man kann auch quereinsteigen. Es ist aber definitiv leichter, wenn man die Ausbildung und eben auch Vorerfahrung in der Bundesagentur für Arbeit gemacht hat. Die Tätigkeit in einem Jobcenter ist sehr komplex. Die Gesetze sind teilweise schwierig zu interpretieren. Welche Fähigkeiten sind wichtig? Lernfähigkeit definitiv, weil sich die Gesetze ständig ändern. Teamfähigkeit, wir arbeiten sehr stark in einem Team zusammen im Jobcenter und ohne Teamfähigkeit ist man aufgeschmissen.
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Bernhard Sprinhart
„Man sollte sich mit Linux und den Security Produkten auskennen und man muss sich in die Gedankengänge von Hackern hineinversetzen können, weil das wichtig ist, um auf bestimmte Ereignisse in der richtigen und angemessenen Art und Weise zu reagieren. Ich kann den Job nur empfehlen! Wir sind ein sehr breit aufgestelltes Team und unsere Arbeit ist sehr wichtig für die IT-Sicherheit der BA.", erzählt Bernhard Sprinhart, IT-Ingenieur im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit.

Sonja Schillinger
„In unserer Einheit “Security Management” kümmern wir uns vollumfänglich um das Thema Regulatorik innerhalb einer kritischen Infrastruktur. Also wir machen Audits, kümmern uns ums Review von Sicherheitskonzepten, halten Sicherheitsvorfälle nach und gemeinsam mit unseren Kolleginnen und Kollegen aus dem SOC kümmern wir uns vollumfänglich um die Cyberabwehr.", erzählt Sonja Schillinger, IT-Fachassistentin im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit.

Susanne van de Boom
“Wir arbeiten nicht nur am Schreibtisch, sondern wir sind auch in Schulen unterwegs”, beschreibt Susanne van de Boom die kreative Abwechslung in ihrem Job als Berufsarbeiterin U 25 bei der Bundesagentur für Arbeit. Das Problem in der Orientierung für Jugendliche? “Allgemeine Berufe sind meist bekannt, aber andere Berufe in derselben Art in derselben Branche sind meistens nicht bekannt.”

Florian Thierfelder
„Ich habe gemerkt, dass ich was mit Menschen machen möchte und da war es natürlich naheliegend, bei der Agentur für Arbeit die Ausbildung zum Fachangestellten für Arbeitsmarktdienstleistungen zu machen.“ erzählt Florian. Mittlerweile arbeitet er in der Leistungsabteilung. Nicht nur, dass er die Aufgaben dort sehr spannend findet, er meint auch „damit helfen wir den Leuten in schwierigen Lebenslagen.“

Meriem Harzallah
„In unserem cross functional Team sollte man sowohl über gute technische Skills verfügen, wie zum Beispiel Programmiersprachen und Datenbanken, aber auch gute persönliche Softskills mitbringen. Dabei sind eine gute Kommunikation und Teamfähigkeit am wichtigsten.", so Meriem Harzallah, Softwareentwicklerin im IT-Systemhaus der Bundesagentur für Arbeit.

Julia Kohlmeier
“Fehler können passieren, aber das ist nicht schlimm, man lernt aus Fehlern”, würde Julia Kohlmeier ihrem 14-jährigen Ich mit auf den Weg geben. “Man muss mit Gesetzen umgehen können, weil wir lesen täglich in Gesetzen oder Verträgen nach”, verrät sie über die Anforderungen ihres Jobs als Fachassistentin Personalservice bei der Bundesagentur für Arbeit.

Gerhard Gleißner
“Die Freiheit, die ich gewonnen habe. Ich bin jetzt sozialmedizinischer Gutachter und kann meine Meinung vertreten, ohne dass mir jemand dreinredet”, das ist der Vorteil an Gerhard Gleißners Anstellung als Arzt der Bundesagentur für Arbeit. Die Einschränkung dabei? “Dass man die ureigenste ärztliche Tätigkeit, den Patienten zu heilen, nicht mehr vollbringt.”

Nicole Klimaschefski
“Der Großteil der Menschen, die wir sehen, kommen ein Mal”, spricht Nicole Klimaschefski über die Einschränkung in ihrer Tätigkeit als Verbundleiterin Berufspsychologischer Service, die meist nur einen Beratungstermin pro Kunden umfasst. “Als Psychologin in der Arbeitsagentur geht’s im Prinzip viel um Aspekte der Eignungsdiagnostik”, erklärt sie ihr Aufgabenfeld bei der Bundesagentur für Arbeit.

Micha Jung
„Relativ schnell war mir klar, dass es ein duales Studium werden soll, weil das ein Mix zwischen Theorie und Praxis ist.“ berichtet Micha von seiner Entscheidung für das Studium Arbeitsmarktmanagement. Auch auf die Frage warum es die Bundesagentur für Arbeit geworden ist, hat er sofort eine Antwort: „Ganz einfach. Ich habe einen Job bei dem ich anderen Menschen helfen kann.“ Der krisenfeste Arbeitsplatz, mit guter Vergütung und mit tollen Kolleginnen und Kollegen haben ihn ebenfalls begeistert.

Selina Lotz
"Ich habe mich schon immer für Rechtsfragen interessiert, wollte gleichzeitig auch mit Menschen arbeiten und gute Weiterentwicklungs- und Karrieremöglichkeiten haben.“ erzählt Selina. Sie arbeitet schon während des Studiums in ganz unterschiedlichen Bereichen, z.B. in der Arbeitsvermittlung, der Berufsberatung oder dem Arbeitgeberservice.

Angelika Ax
“Nicht auf meinen Mathelehrer zu hören, denn er lag auf jeden Fall falsch: Mathematik braucht man nicht in jedem Beruf!”, würde Angelika Ax dem Gefühl ihres 14-jährigen Ichs Recht geben. Das Coolste an ihrem Job als Fachassistentin im Kundenportal Eingangszone der Bundesagentur für Arbeit? “Der Lernprozess wird nie beendet!”

Mona Müller
“Die Technik entwickelt sich immer weiter, man darf da wirklich nicht verstauben, man muss am Ball bleiben”, berichtet Mona Müller über ihren Beruf als Fachinformatikerin – Fachrichtung Systemintegration bei der Bundesagentur für Arbeit. “Für den Beruf muss man aufgeschlossen und offen sein Menschen gegenüber, weil man auch Kundenkontakt hat. Man sollte gerne lernen und Spaß an der IT haben”, fährt sie fort.

Pierre Kleinfeld
“Dass wir ein sehr schwieriges Kundenklientel haben, da geht es eben wirklich ums Überleben”, spricht Pierre Kleinfeld über die Herausforderungen eines Fachangestellten in der Leistungsabteilung der Bundesagentur für Arbeit. “Ich sorge auch dafür, dass die Leistungen ausgezahlt werden, nachdem ich sie sachlich und rechnerisch geprüft habe”, beschreibt er den letzten Schritt seiner Tätigkeit.

Nancy Hanisch
“Dass man sehr bodenständig ist und wirklich mit beiden Füßen im Leben steht und man muss gerne mit Menschen arbeiten”, das ist die Voraussetzung für Nancy Hanischs Beruf als Vermittlerin im Arbeitgeber-Service bei der Bundesagentur für Arbeit. Die größte Herausforderung dabei? “Für mich war es definitiv die ganze IT.”