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Ursula Preinfalk
Maskenbildnerin
bei Vereinigte Bühnen Wien GmbH
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Stadt
Wien
Höchste abgeschlossene Ausbildung
Weiterführende Schule
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„Wenn man für die Idee brennt, muss man einfach dranbleiben, auch wenn der Weg manchmal steinig ist.“ Diesen Ratschlag würde Ursula Preinfalk, Maskenbildnerin bei den Vereinigten Bühnen Wien, jungen Menschen mit auf den Weg geben. „Die Ausstattungszeit ist sicher das Spannendste und das, was einen antreibt, immer wieder neue Stücke auszustatten. Das macht Freude und bereichert einen immer noch.“

Transkript

Drei Ratschläge an Dein 14jähriges Ich...?

Wenn man dafür brennt, für diese Idee, dann muss man einfach dranbleiben, auch wenn der Weg manchmal steinig ist, und es war nicht immer leicht.

Was steht auf Deiner Visitenkarte?

Mein Name ist Ursula Preinfalk. Ich arbeite in der Maske im Raimund-Theater. Das Raimund-Theater ist ein Haus der Vereinigten Bühnen Wien und zu den Vereinigten Bühnen in Wien gehören auch noch das Ronacher, das Theater an der Wien und die Kammeroper.

Was ist das Coolste an Deinem Job?

Die Ausstattungszeit ist sicher das Spannendste und das, was einen immer noch antreibt, immer wieder neue Stücke auszustatten. Das macht Freude und bereichert einen immer noch. Und das in einem Team auf die Bühne zu bringen, das ist wirklich, was ich sagen muss, um das Wort zu benützen, das Coolste an meinem Job.

Welche Einschränkungen bringt Dein Job mit sich?

Was sicher ganz klar eine Einschränkung in unserem Beruf ist, es ist nicht familienfreundlich. Du hast Arbeitszeiten, die unregelmäßig sind. Wenn du ausstattest, wohnst du eigentlich fast im Theater. Das Privatleben wird sehr in den Hintergrund gedrängt und verlangt große Anteilnahme von etwaigen Partnern, Partnerinnen, Kindern, was auch immer zum Familienstand gehört. Das ist sicherlich ein Punkt, den man unbedingt bedenken muss, wenn man sich für diesen Beruf entscheidet, dass man sehr flexibel auch sein muss, was Arbeitszeiten anbelangt.

Worum geht es in Deinem Job?

Also ich arbeite im Raimund-Theater eben bei den Vereinigten Bühnen und meine Arbeit oder Tätigkeit ist eben in der Maske. Es ist nicht getrennt auf Herren- oder Damenseite, sondern es ist gesamtheitlich, die Maske zu sehen. Und ein wesentlicher Aspekt meiner Tätigkeit ist auch, gerade wenn es an die Vorbereitung geht, wenn eine neue Produktion auf die Bühne kommt, sich mit dem Kostümbildner, mit dem Regisseur zusammenzusetzen und mit Gesprächen und anhand von Zeichnungen, die man in unserer Branche Figurine nennt, herauszufinden, wie man die einzelnen Charaktere ausstattet. Ausstattung ist halt der Oberbegriff. Das betrifft natürlich auch die Bühne, das Kostüm, alle Menschen, die an dieser Produktion beteiligt sind. Aber meine Kernkompetenz umfasst Haare, Gesicht, das Kennenlernen des Darstellers, das Anprobieren, die Veränderungen durch dreidimensionales Make-up, was heißt, dass Teile geklebt werden, auch ins Gesicht, wie das bei "Die Schöne und das Biest" war, oder Charakter-Make-up so wie bei "Tanz der Vampire". Das sind die Dinge, die man herausarbeitet dann in diesen sechs Wochen Probe bis zur Premiere und Ausstattung beginnt zwei Monate vorher schon. Und das ist eigentlich recht lustig und recht spannend, weil du bist immer live am Geschehen und es muss einfach passieren. Du kannst es nicht wie beim Film, dann schneidet man es und macht es nochmal, sondern es ist so. Da unten sitzen über tausend Leute, die wollen den Ablauf haben, so wie es sich gehört. Da ist halt von jedem von uns die Routine auch gefragt, dass es vom Ablauf her so gut funktionieren kann.

Wie sieht Dein Werdegang aus?

Ich bin in Wien geboren, habe in Wien meine Volksschule absolviert, die ersten vier Jahre in einer Öffentlichen, bin nachher auf die Rudolf-Steiner-Schule gewechselt. Habe die vollendet und mich nachher für eine Friseurlehre beworben, weil ich da schon wusste, dass ich unbedingt in die Maske möchte, und habe die Friseurlehre abgeschlossen, zusätzlich noch eine Kosmetikausbildung gemacht, aber eigentlich aus Interesse und habe mich bei den Vereinigten Bühnen Wien, damals im Theater an der Wien, beworben.

Ginge es auch ohne Deinen Werdegang?

Also vom Werdegang her, meine schulische Laufbahn ist nicht unbedingt notwendig, um diesen Beruf zu ergreifen, gar nicht. Was ich immer noch für wichtig erachte, ist, dass ich meine Lehrzeit gemacht habe, um das Friseurhandwerk zu lernen. Es gibt sicher bestimmt auch andere Möglichkeiten, sich den Friseurberuf als Quereinsteiger anzueignen. Für mich war die Lehre wichtig, dass ich es so gemacht habe. Das ist bestimmt immer noch das Fundament, worauf du für diesen Beruf aufbaust. Also man muss zeitlich von der Arbeit her sehr flexibel sein können. Es ist wichtig, im Team gut arbeiten zu können, sich da einzubringen, und Empathie anderen Menschen gegenüber zu haben, ist auch wichtig, weil man mit vielen verschiedenen Charakteren zu tun hat und es dadurch sicherlich einfacher ist, wenn man die Gabe hat, sich ein bisschen auf Menschen einstellen zu können.

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